Für mein neues Aquarium war ich auf der Suche nach einer hübschen Rückwand. So eine 08/15-Rückwand, wie sie im Laden zu bekommen ist, entsprach weder meinen Geschmacks- noch meinen Preisvorstellungen. Einfach ein Foto auf die Rückwand meines Aquariums zu kleben, war für mich erst recht keine Option. Deshalb beschloss ich kurzerhand, mich selbst an die Verschünerung meines Aquariums zu machen. Im Internet gibt es viele Informationen zu diesem Thema, die ich als Anregung benutzt habe. Auf dieser Seite möchte ich zeigen, wie ich bei der Verschönerung meines Aquariums vorgegangen bin und hoffe, dass andere Aquariumfans von diesen Informationen profitieren werden. Zwei Monate nachdem ich diese Rückwand für ein Aquarium des Typs Juwel 60 angefertigt hatte, kam ich in Besitz eines Juwel Rio 125. Für dieses Aquarium habe ich auf die gleiche Art und Weise ebenfalls eine Rückwand angefertigt. Eine entsprechende Anleitung finden Sie hier.
habe folgende Utensilien verwendet:
Zunächst habe ich mich im Internet nach einigen Inspirationen für schöne Motive umgeschaut: überhängende Steine, Terrassen, Durchblicke, verschiedene Steinarten usw. Im Internet gibt es zahlreiche Webshops, die Rückwände mit unterschiedlichen Motiven zu stolzen Preisen anbieten. (Zum Sammeln von Ideen sind diese Shops allerdings gut geeignet!). Die fertig zu kaufenden Rückwände sehen zwar nicht schlecht aus, entsprachen jedoch nicht ganz meinen Vorstellungen und waren mir vor allem zu teuer. Ich entschied mich für einen überhängenden Stein, eine Terrasse und eine Art Höhle. Zunächst fertigte ich eine Zeichnung an und machte mich anschließend auf Basis dieser Skizze an die Umsetzung.
Zunächst habe ich die Rückwand nach Maß aufgezeichnet und ausgeschnitten – in meinem Fall 60 × 30 cm. Allerdings habe ich dabei nicht an den Klebemörtel gedacht. Dadurch sind die Seitenwände etwas größer geworden. Es wäre besser gewesen, von 59 cm statt von 60 cm auszugehen. Ich hatte nun eine Platte mit einer Dicke von 5 cm. Ich wollte die Platte jedoch an einigen Stellen etwas dicker machen, um so eine räumliche Tiefe zu erzeugen. Für den überhängenden Stein, die Terrasse und die Höhle habe ich drei Stücke Styropor zugeschnitten. An einigen Stellen ist die Platte dadurch 10 cm dick geworden. Das klingt nach viel, fällt aber nicht weiter auf, wenn es sich nur um ein paar kleine Stellen handelt. Meiner Meinung nach könnte die Platte an den verstärkten Stellen sogar bis zu 15 cm dick sein. Danach habe ich mich an die Modellierung der Styroporstücke gemacht.
Nachdem ich mit der Modellierung zufrieden war, habe ich die Styroporstücke auf die Rückwand gelegt und die Formen so zugeschnitten, dass die verschiedenen Ebenen gut ineinander übergehen. Ich habe die Teile nicht sofort miteinander verklebt, da es so einfacher war, hinter den Objekten zu schneiden. Besonders für die Terrasse und die Höhle hat sich diese Vorgehensweise als sehr praktisch erwiesen. (Die Beispiele auf der rechten Seite wurden nachträglich erstellt und dienen lediglich zu Demonstrationszwecken. Der Untergrund hat nicht die Maße 60 × 30 cm, sondern 15 × 15 cm.)
Nachdem der Hintergrund und die drei Stücke gut ineinander übergingen, habe ich die Teile fest zusammengekittet und einen Tag lang trocknen lassen. Da der Kitt an den Seitenwänden etwas überstand, habe ich die überstehenden Stellen mit einem scharfen Messer entfernt. Am nächsten Tag habe ich den Rest des Hintergrunds bearbeitet. Dafür habe ich zunächst die oberste Schicht des Styropors mit einem Küchenmesser entfernt. Dadurch sieht die Oberfläche optisch gleich viel besser aus (ca. 1 mm, so dünn wie möglich). Der Rest bleibt Ihrer Fantasie überlassen. Achten Sie jedoch darauf, nicht nur gerade Linien zu verwenden. Auch sollten die Höhenübergänge natürlich wirken.
Nach etwa zweistündiger Schneidearbeit, bei der jede Menge Dreck anfiel, habe ich einen Föhn benutzt, um alle losen Styroporkügelchen von dem Kunstwerk herunterzublasen. Anschließend habe ich die gesamte Oberfläche mit einem Brenner leicht abgeflammt. Auf diese Weise wird die Oberfläche etwas härter, und es lösen sich keine Styroporkügelchen mehr ab. Dabei ist jedoch äußerste Vorsicht geboten, da sonst die Gefahr besteht, ein Loch in die Styroporschicht zu brennen – und das wäre natürlich äußerst schade. Testen Sie die Methode daher zunächst an einem übriggebliebenen Stück Styropor. Diese Arbeit sollte außerdem nicht in einem geschlossenen Raum ausgeführt werden, da die beim Brennen entstehenden Dämpfe giftig sind. Ich selbst habe einen einfachen Anzünder verwendet, da ich mir keinen Brenner extra anschaffen wollte. Mit einem Anzünder dauert es allerdings etwas länger. Für größere Oberflächen ist die Verwendung eines Anzünders daher nicht zu empfehlen.
Jetzt ist es Zeit für den Klebemörtel. Ich habe mich nicht strikt an die Gebrauchsanweisung auf der Verpackung gehalten, sondern den Klebemörtel mit so viel Wasser verrührt, wie ich es für richtig hielt. Die Mischung darf weder zu dick noch zu dünn sein und muss sich gut verstreichen lassen. Nach der ersten Schicht schimmert an vielen Stellen noch der weiße Untergrund durch. Ich habe die Pinsel nach jedem Streichen in ein Glas mit Wasser gestellt, damit sie nicht austrocknen. Es empfiehlt sich, jede neu aufgetragene Schicht mindestens 24 Stunden trocknen zu lassen.
Nach der dritten Schicht ist das Ergebnis bereits ansehnlich, und nach der fünften Schicht können Sie vollends zufrieden sein. Ich selbst habe sogar sechs dünne Schichten Klebemörtel aufgetragen (jeweils 6 × 24 Stunden Trocknungszeit!). Im Internet habe ich verschiedene Berichte von Personen gelesen, die nur mit zwei Schichten Klebemörtel gearbeitet haben – das Ergebnis war eine beschädigte Rückwand. In diesen Fällen wurde die Rückwand beispielsweise von Algenfressern angeknabbert. Wenn der Mörtel zu dünn aufgetragen ist, kann es leicht passieren, dass Fische ein größeres Stück Mörtel abbeißen, wodurch die (weiße) Styroporschicht darunter wieder sichtbar wird. Verwenden Sie also lieber etwas zu viel Klebemörtel als zu wenig.
Wenn der Leim nass ist, hat er eine ziemlich dunkle Farbe, so wie auf dem mittleren Foto. Wenn der Leim getrocknet ist, ist er nur noch etwa halb so dunkel.
Nachdem die Farbe getrocknet war, habe ich alles leicht abgeschmirgelt. Nach dem Abschmirgeln sind die Pinselstriche nicht mehr sichtbar. Danach habe ich mit dem Föhn und einem sauberen Pinsel den Staub entfernt.
Zum Schluss habe ich noch eine Schicht Epoxidharz aufgetragen. Wenn Sie Ihrem Kunstwerk eine Farbschicht hinzufügen möchten, sollten Sie dies vor diesem letzten Arbeitsschritt tun. Der Harz fungiert als Schutzschicht über der Rückwand und sorgt dafür, dass keine Schadstoffe ins Wasser gelangen. Wenn in Ihrem Aquarium Fische leben, die einen hohen pH-Wert gut vertragen (z. B. bestimmte Cichlidenarten), ist dieser Schritt zwar nicht zwingend notwendig. Ich wollte jedoch auf Nummer sicher gehen und sicherstellen, dass meine Rückwand den pH-Wert des Wassers nicht zu stark beeinflusst. Der Epoxidharz ist allerdings das teuerste der hier verwendeten Materialien, und im Internet habe ich gelesen, dass viele daher auf diesen letzten Arbeitsschritt verzichten. Im flüssigen Zustand ist der Harz sehr giftig, aber nach dem Aushärten vollkommen unbedenklich. Tragen Sie den Harz keinesfalls in einem geschlossenen Raum auf. Es empfiehlt sich, während der Arbeit einen Mundschutz zu tragen.
Ich habe 300 ml Harz und 100 ml Härter vermischt. (Das Mischverhältnis entnehmen Sie bitte der Gebrauchsanweisung.) Bei mir blieb die Hälfte der Packung übrig. Ich empfehle eine Mischung von 150 ml Harz und 50 ml Härter – das reicht völlig aus. Nachdem Sie die Harzschicht aufgetragen haben, können Sie Löcher und Spalten mit etwas Sand auffüllen, um einen noch natürlicheren Effekt zu erzielen. Ich habe auf diesen Schritt verzichtet, da ich keinen geeigneten Sand im Haus hatte. Nach 24 Stunden ist der Harz vollständig ausgehärtet. Die Rückwand hat nun eine dunklere, glänzende Farbe und eine härtere Konsistenz. Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden. Allerdings hätte ich den Harz in den Spalten noch besser verstreichen sollen. Diese sind jetzt von einer dickeren Harzschicht bedeckt, was jedoch nicht weiter stört.
Mit Glassex habe ich die Rückseite meines Aquariums entfettet, um eine bessere Haftung des Kitts zu erzielen. Die Rückwand habe ich mit einigen großen Klecksen Kitt an die Rückseite des Aquariums geklebt. (Ich bin schon gespannt, ob sich mein Kunstwerk später im Ganzen wieder entfernen lässt, falls ich es irgendwann einmal entfernen möchte.) Gehen Sie beim Anbringen der Rückwand sehr vorsichtig vor, da der Harz ziemlich hart ist und bei unachtsamer Handhabung die Seiten der Glasscheiben beschädigen kann.
Ich habe das Aquarium zum Trocken auf die Rückseite gelegt, und so liegen lassen, bis es vollstündig getrocknet war. Das Trocknen dauert etwa 24 bis 48 Stunden. Dann kann die neue Rückwand eingeweiht werden. (Auf dem Foto wirkt die Farbe dunkler als in echt.)
Nach 48 Stunden ist der Kitt trocken. Ich habe das Aquarium mit Wasser gefüllt und die Pumpe eingeschaltet. Die Pumpe hat lediglich die Funktion, das Wasser in Bewegung zu halten. Das Ganze lasse ich eine Woche lang so stehen. Einmal täglich schöpfe ich etwa die Hälfte des Wassers aus dem Aquarium ab und fülle es anschließend mit sauberem Wasser wieder auf. Auf diese Weise können eventuelle schädliche Stoffe aus dem Aquarium entfernt werden. Im Internet habe ich häufig gelesen, dass zur Reinigung des Aquariums auch Salz verwendet werden kann (100 g auf 100 l Wasser). Die Wirksamkeit dieser Methode ist jedoch umstritten. Ich habe mich intensiv mit dieser Frage beschäftigt und herausgefunden, dass Salz tatsächlich eine reinigende Wirkung hat – allerdings nur auf schädliche Bakterien, nicht auf Giftstoffe. Ich kam zu dem Entschluss, lieber kein Salz ins Wasser zu geben, um zu vermeiden, dass Salzspuren im Aquarium zurückbleiben. Sollten Sie sich dennoch für die Verwendung von Salz entscheiden, empfiehlt es sich, das Salzwasser eine Woche lang einwirken zu lassen. Anschließend sollten Sie das Aquarium noch eine weitere Woche lang mit sauberem, salzfreiem Wasser durchspülen.
Wie Sie auf dem Foto erkennen können, sind auf meiner Rückwand Flecken entstanden, was mich zunächst ziemlich erstaunt hat. Diese Flecken verschwinden jedoch nach 1 bis 2 Stunden wieder. Es dauert eine ganze Weile, bis das Styropor sich vollständig mit Wasser vollgesogen hat. Am Anfang saugen sich nur einige Stellen voll.
Wie Sie auf dem Foto rechts sehen können, hat sich das Styropor inzwischen vollstündig vollgesogen und sind die Flecken verschwunden.
Nachdem ich ein schönes Stück Kienholz ausgesucht und so bearbeitet hatte, dass es gut auf dem Boden des Aquariums aufliegt, habe ich mich an die Einrichtung meines Aquariums gemacht. Die Pflanzen habe ich nach Größe und Dichte ausgewählt. Für den Nährboden habe ich anstelle von gewöhnlichem schwarzem Sand spezielle Streukörner verwendet. Diese enthalten genügend Nährstoffe und sorgen für einen lockeren Boden, was besser für die Pflanzenwurzeln ist. Auf dem Foto ist die Rückwand nicht gut zu erkennen, was an der schlechten Belichtung liegt. Jetzt bin ich nur noch auf der Suche nach einem bestimmten Stein, den ich bei meinem Lieferanten nicht finden konnte. Fortsetzung folgt ...
In meinem vorherigen kleinen Kaltwasser-Aquarium hatte ich drei Guppys. Diese Guppys wurden nun die ersten Bewohner meines neuen Aquariums. Meine Guppys fühlten sich sofort heimisch in der neuen Umgebung und zeigten kein auffälliges Verhalten. Nach fünf Tagen habe ich sie das Aquarium erkunden lassen. Zwei Tage später, nach sieben Tagen, habe ich die ersten neuen Fische ins Aquarium gesetzt. Auch danach sind keine Probleme aufgetreten. Einen weiteren Tag später habe ich dann die restlichen Fische hinzugefügt. Falls ich noch einmal eine Rückwand anfertigen sollte, werde ich diese noch stärker ins Aquarium integrieren. Auf der Terrasse würde ich mehr Raum für Sand schaffen, damit dort auch Pflanzen wachsen können. Im Moment wachsen dort nur wenige Pflanzen mit kurzem Wurzelwerk. Ich würde einige Stellen bis zu 15 cm dick machen und mehrere Höhlen anlegen. Für den Augenblick bin ich jedoch völlig zufrieden. Alles sieht sehr schön und natürlich aus, und die ersten Fische sind bereits in die Höhle eingezogen.